03.05.2024,
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Wien (OTS) - Der Fachverband der Schienenbahnen sieht sich erneut
veranlasst, auf den enormen Rückgang des Schienengüterverkehrs
hinzuweisen. Die von der Statistik Austria veröffentlichten neuen
Zahlen des Jahres 2023 verdeutlichen einen Trend, der dringendes
Handeln auf europäischer Ebene erfordert. Mit einer Abnahme von 11
Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreichte der Gütertransport auf der
Schiene ein alarmierendes Niveau.
"Es ist fünf nach zwölf im Schienengüterverkehr", betont Thomas
Scheiber, Obmann des Fachverbandes der Schienenbahnen in der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Der Rückgang des
Schienengüterverkehrs ist nicht nur ein Symptom, sondern eine
ernsthafte Bedrohung für unsere Umwelt und Wirtschaft." Ohne eine
drastische Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene sind
die Klimaziele nicht erreichbar. Besonders bezeichnend ist die
Tatsache, dass etwa ein Drittel des Güterverkehrs auf der Schiene auf
den Transit entfällt. Dies verdeutlicht die Rolle Österreichs als
zentraler Verkehrsknotenpunkt in Europa. "Wir können unsere
Hausaufgaben in Österreich so gut machen, wie wir wollen", erklärt
der Vorsitzende des Ausschusses Schienengüterverkehr, Andreas Mandl.
"Aber ohne eine Änderung der europäischen Rahmenbedingungen fahren
wir gegen die Wand."
Zwtl.: Europa ist gefordert
Der Fachverband der Schienenbahnen fordert daher eine konzertierte
Aktion auf europäischer Ebene. Es ist dringend notwendig, die Schiene
gegenüber der Straße für die Verlader attraktiver zu machen, Anreize
für den Umstieg zu schaffen und europaweit abgestimmte Regelungen
einzuführen, die mehr Güter auf die Schiene bringen. "Gerade vor dem
Hintergrund der bevorstehenden EU-Wahlen ist es an der Zeit, dass
politische Verantwortliche sich diesen drängenden Zukunftsfragen
stellen. Der Schienengüterverkehr ist eine davon, und es ist höchste
Zeit, dass er die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient", appelliert
Scheiber.
Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria verdeutlichen die
Dringlichkeit dieses Appells. Nachdem die auf dem österreichischen
Schienennetz transportierte Gütermenge bereits im Jahr 2022 im
Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent auf 103,9 Millionen Tonnen (Mio. t)
gesunken war, kam es 2023 zu einem deutlichen Rückgang von 11,0 % auf
92,4 Mio. t, so Statistik Austria. Diese Entwicklung betrifft alle
Verkehrsbereiche und erfordert sofortiges Handeln.
Zwtl.: Mehr Infrastruktur
Was es laut Fachverband ebenso braucht, sind weitere Investitionen
in die Schieneninfrastruktur, um den Schienengüterverkehr effizienter
und attraktiver zu gestalten. Eine grenzüberschreitende
Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ist hier ebenfalls von großer
Bedeutung, um Engpässe an den Ländergrenzen zu beseitigen und den
Schienengüterverkehr reibungsloser zu gestalten.
„Wir rufen daher alle politischen Entscheidungsträger dazu auf, sich
dieser Herausforderung anzunehmen und europaweit die Weichen für mehr
Güter auf der Schiene zu stellen“, so Scheiber und Mandl
abschließend.
Zwtl.: Über den Fachverband der Schienenbahnen
Der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich
ist die österreichweite Interessensvertretung für alle Eisenbahnen
und städtischen Nahverkehrsunternehmen. Derzeit umfasst der
Fachverband 105 Mitglieder und vertritt diese auch auf EU-Ebene.
Neben der Initiierung, und Begutachtung von Gesetzen, fungiert der
Fachverband auch als bewährter Sozialpartner und verhandelt für seine
Mitgliedsunternehmen branchenweit die Kollektivverträge im
Eisenbahnbereich. (PWK171/DFS)
Zwtl.:
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